Das 19. Jahrhundert im Überblick (Basistext) Als der französische Kaiser Napoleon ganz Europa erobern wollte, kam Tirol von 1805-1814 an das mit Frankreich verbündete Bayern. Die Tiroler wehrten sich in den vier Bergiselschlachten unter der Führung von Andreas Hofer im Jahre 1809 gegen die Besatzer. Drei Schlachten wurden gewonnen, die vierte verloren. Aufstände und Kämpfe gab es jedoch in ganz Tirol. Tirol blieb bei Bayern. Zahlreiche Menschen in Österreich forderten mehr politische Mitbestimmung, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen und das Wahlrecht. Die Bauern konnten gewisse Freiheiten erlangen. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts regierte Kaiser Franz Joseph I. Er war mit Elisabeth von Bayern, die Sisi genannt wurde, verheiratet. Sisi wurde ermordet, der Sohn Kronprinz Rudolf beging Selbstmord. Um 1800 sind die Anfänge des Tourismus in den Alpen zu sehen. Als erste begannen Engländer die Berge zu besteigen und die Bergwelt zu erforschen. Der Bau von Hotels und die Entstehung von Kurorten brachte den Sommertourismus in Schwung. Wintersport entstand erst um 1900. Ab 1854 wurden die ersten Eisenbahnlinien durch Tirol gebaut. Damit verbunden waren ein Aufschwung des Tourismus und ein starke Zunahme des Warenverkehrs. Die wichtigsten Bahnlinien: Unterinntal-, Brenner- und Arlbergbahn in Nordtirol, die Strecken Bozen-Verona, Franzensfeste-Lienz (Pustertal) und Bozen-Meran in Süd- und Welschtirol (Trentino). Das 19. Jahrhundert ist auch die Zeit der aufkommendenen Industrie. Überall wurden Fabriken gebaut. Da zahlreiche Arbeiter benötigt wurden, entstand als neue Bevölkerungsschicht der Arbeiterstand. Das fließende Wasser von Bächen als Antriebskraft konnte durch die Dampfmaschine ersetzt werden, was den Standort von Fabriken unabhängig machte. Damals wurde etwa Swarovski in Wattens gegründet.

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