Kaiser Maximilian I. (Standardtext)
Kaiser Maximilian I. war der Sohn von Kaiser
Friedrich III. und übernahm Tirol von seinem
Verwandten
Erzherzog Sigmund dem
Münzreichen. Der Kaiser hatte keinen festen
Regierungssitz und keine Hauptstadt.
Besonders gerne kam er nach Tirol, da er
hier gut klettern,
jagen und fischen
konnte.
Durch den Erwerb der drei Gerichtsbezirke
Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg sowie
des Pustertals mit Lienz konnte Maximilian Tirol stark vergrößern. Von
besonderer Bedeutung für ihn war der Reichtum des Landes, vor allem
durch den
Silber- und Kupferabbau in Schwaz. Maximilian hatte ständig
Geldprobleme und sah Tirol als eine wichtige Geldquelle an. Auch
Hall
war mit der Salzverarbeitung, der Innschifffahrt und der Münzprägung eine
bedeutende Stadt. In der Grenzstadt
Kufstein ließ der Kaiser eine
mächtige Festung erbauen, nachdem er die alte Burg in Trümmer geschossen
hatte.
Der Kaiser war in erster Ehe mit der reichen
Maria von Burgund
verheiratet, die ihm zwei Kinder schenkte:
Philipp der Schöne und
Margarethe. Philipp der Schöne war mit Johanna der Wahnsinnigen von
Spanien verheiratet und brachte Spanien und die Neue Welt (Mittel- und
Südamerika) an die Habsburger. Maria von Burgund starb nach fünf Jahren
Ehe bei einem Jagdunfall, was Maximilian sehr unglücklich machte. Sie war
nie in Österreich, hat Tirol nie gesehen.
Eine zweite Ehe ging er mit
Bianca Maria Sforza aus Mailand ein, die er
jedoch nicht liebte. Sie wohnte in der Innsbrucker Hofburg und ist in Stift
Stams im Oberinntal bestattet. Da sie keine Kinder bekommen konnte, war
sie sehr unglücklich. Ihr
Wappen zeigt eine Schlange mit einem Kind.
Wichtig war für Maximilian der Gedanke, nach seinem Tod nicht in
Vergessenheit zu geraten. Deshalb ließ er Bauwerke errichten, Porträts
malen, Pfeil Wappen anbringen und dachte auch an ein großes Grabmal.
Doch sagte er nie, wie dieses aussehen und wo es stehen sollte. Bevor der
Kaiser 1519 schon sehr krank in Wels in Oberösterreich starb, bestimmte er
in seinem letzten Testament als seine Begräbnisstätte die
Burgkapelle
von Wiener Neustadt südlich von Wien.
Maximilian gab den Auftrag zum Guss überlebensgroßer Bronzefiguren. Sein
Enkel Kaiser Ferdinand I. bestimmte Jahrzehnte nach dem Tod Maximilians
den Bau einer Grabeskirche in Innsbruck, so entstand die
Hofkirche. Die
28 Schwarzen Mander, es sind allerdings auch Frauen darunter,
umstehen das leere Grabmal. Viele von ihnen sind Mitglieder der Familie
Habsburg: Maximilians Urahne König
Rudolf I. von Habsburg,
Maximilians zwei Frauen
Maria von Burgund und
Bianca Maria
Sforza, seine Kinder
Philipp der Schöne und
Margarethe, sein Vater
Kaiser Friedrich III., seine Vorgänger in Tirol
Herzog Friedrich IV. mit
der leeren Tasche und
Erzherzog Sigmund der Münzreiche u. a.
Auf dem
Kenotaph (Bezeichnung für ein leeres Grabmal) kniet der
betende Kaiser. Das Grabmal ist von 24 Marmorreliefs umgeben, die
wichtige Ereignisse aus seinem Leben zeigen, etwa die Hochzeit mit Maria
von Burgund und die
Eroberung von Kufstein.
Speziellen Bezug hatte der Fürst zu
Innsbruck. Die Stadt war ein Zentrum
des Nord-Süd-Verkehrs (von Deutschland über den Brennerpass nach Italien)
und des West-Ost-Verkehrs (von Wien über den Arlberg nach Vorarlberg und
Südwestdeutschland). Hier schuf Maximilian den Mittelpunkt seiner
Behörden und seiner Verwaltung. War Maximilian in der Stadt, ging es hoch
her:
Turniere,
Tanzfeste, Maskenfeste und Musikveranstaltungen.
In Innsbruck ließ Maximilian das berühmte
Goldene Dachl mit seinen
2657 vergoldeten Kupferschindeln sowie den
Wappenturm am Ausgang
der Altstadt zur heutigen Hofkirche errichten und viele
Altstadthäuser
umbauen. Im
Zeughaus an der Sill legte er ein großes Waffenlager an. In
der Umgebung der Stadt gab es mehrere Gusshütten zur Herstellung von
Geschützen und der Schwarzen Mander sowie Plattnereien, in den
Rüstungen gefertigt wurden.
Als Herrscher am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit wird Maximilian
gerne als „der letzte Ritter und der erste Kanonier“ bezeichnet.
Im Jahre 1511 gab er das
Landlibell heraus. In diesem Wehrgesetz stand,
dass die Tiroler nur ihre eigene Heimat verteidigen mussten.
Kaiser Maximilian I.
Standardtext
•
Maximilian und Tirol
•
Vergrößerung Tirols
•
Silber und Kupfer in Schwaz
•
Salz in Hall in Tirol
•
Erste Ehefrau:
Maria von Burgund
•
Kinder: Philipp der Schöne und
Margarethe
•
Zweite Ehefrau: Bianca Maria
Sforza aus Mailand
•
Tod in Wels in Oberösterreich
•
Grab in Wiener Neustadt
•
Die Hofkirche in Innsbruck
•
Innsbruck als Zentrum
des Verkehrs und der
Verwaltung
•
Turniere, Feste, Musik
•
Innsbruck: Goldenes Dachl,
Zeughaus an der Sill,
Gusshütten, Wappenturm,
Erneuerung der Altstadt
•
„Letzter Ritter und
erster Kanonier“
•
Landlibell
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