Erzherzog Leopold V. und Claudia de‘ Medici (Standardtext)
Erzherzog Leopold V. sollte ursprünglich die
geistliche Laufbahn einschlagen und wurde
Bischof von Passau und Straßburg. Er erhielt
jedoch nur die niederen Weihen und war nie
Priester. Mit einem Bischofssitz waren
Reichtum, Landbesitz und Ansehen verbunden.
Leopold wurde Nachfolger von Erzherzog
Maximilian III. dem Deutschmeister als Tiroler Landesfürst.
In Rom legte Leopold seine geistlichen Weihen
nieder. Auf dem Rückweg hielt er in Florenz
um die Italienerin Claudia de' Medici an. In
Innsbruck fand im Jahre 1626 die prächtige
Hochzeit statt: Bälle, Jagden, Turniere,
Schauspiele, Feuerwerke, Bärenhatzen,
Seiltänzer und vieles mehr.
Da damals in Europa der Dreißigjährige Krieg zwischen Katholiken und
Protestanten wütete, verstärkte des Fürstenpaar die Grenzen durch
Befestigungen. So entstanden damals etwa die Festungen bei Ehrenberg
südlich von Reutte und beim Scharnitzpass. Letztere wurde als Porta
Claudia bezeichnet. Jedenfalls blieb Tirol von Kampfhandlungen verschont.
Als Italienerin brachte Claudia de' Medici die italienische Sprache,
italienische Musiker, Schauspieler und andere Künstler an den Innsbruck
Hof. Innsbruck wurde zum Zentrum von Opern- und Theateraufführungen
und prächtigen Hoffesten.
An das Fürstenpaar erinnern mehrere
Denkmäler und Bauwerke in Innsbruck, so etwa
der Leopoldsbrunnen mit der Reiterstatue des
Landesfürsten, Stift Wilten, die Mariahilfkirche
und die Jesuitenkirche. In der Gruft der
Jesuitenkirche liegt das Fürstenpaar mit seinen
Kindern bestattet.
Claudia schenkte fünf
Kindern das Leben, doch
nur Erzherzog Ferdinand
Karl und Erzherzog
Sigismund Franz
überlebten.
Als Erzherzog Leopold auf einer Jagd im Achenseegebiet erkrankte und in
Schwaz im heutigen Rathaus verstarb, übernahm Claudia die Regentschaft
für ihre minderjährigen Söhne. Ihr Hofstaat in Innsbruck umfasste
mindestens 390 Mitglieder, viele davon aus Italien.
Durch den Dreißigjährigen Krieg musste Tirol arge wirtschaftliche Einbußen
hinnehmen, vor allem Verkehr und Handel litten stark. Viermal pro Jahr
wurden in Bozen Messen abgehalten. Claudia de' Medici förderte den
Handel durch die Errichtung eines eigenen Handelsgerichts in Bozen, den
sogenannten Merkantilmagistrat.
Nach Claudias Tod folgte ihr älterer Sohn Erzherzog Ferdinand
Karl als Landesfürst nach, ein schwacher Herrscher, der das
Vergnügen dem Regieren vorzog. Nach ihm regierte noch kurz
sein Bruder Erzherzog Sigismund Franz, der viel für das Land
tat. Mit seinem Tod im Jahre 1665 starb die Tiroler Linie der
Habsburger aus. Die Regierung fiel an den Kaiser in Wien
zurück, der in Tirol durch einen Statthalter (anstatt des
Kaisers) vertreten wurde .
Erzherzog Leopold V. und
Claudia de‘ Medici
Standardtext
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