Nord- und Osttirol nach 1919 (Standardtext)
Mit dem Ende des Ersten Welkriegs zerfiel die Österreichisch-ungarische
Monarchie in die drei Nachfolgestaaten Österreich, Tschechoslowakei und
Ungarn. Die restlichen Gebiete kamen zu Rumänien, Polen, Jugoslawien und
Italien. In den Friedensverträgen von St. Germain im Jahre 1919 konnten
die Italiener die Brennergrenze festlegen. Südtirol und das Trentino wurden
ein Teil Italiens, Nord- und Osttirol blieben bei der neu gegründeten
Republik Österreich.
Die Mehrheit der Tiroler war für einen Anschluss an
Deutschland, was jedoch verboten wurde. Die
wirtschaftliche Lage Tirols war sehr schlecht, die
politische Situation unsicher. Wichtige Vorhaben
waren der Bau von Kraftwerken (etwa
Achenseekraftwerk in Jenbach), die Förderung des
Tourismus (Seilbahnbau) und die Erschließung der
Täler durch neue Straßen.
In Österreich entstand 1934 unter Bundeskanzler
Dollfuß ein autoritärer Ständestaat, auf den der
deutsche Diktator Adolf Hitler Druck ausübte.
Grundsätzlich herrschten in Österreich Armut,
Geldentwertung (Inflation) und Hungersnot, die
politische Lage war äußerst instabil.
1938 marschierte Hitler in Österreich ein und versprach der Bevölkerung
Besserstellung. Österreich wurde ein Teil des Deutschen Reiches. Während
des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) wanderten zigtausende Südtiroler im
Zuge der Option nach Österreich bzw. Deutschland aus. 1945 befreiten die
Amerikaner Nordtirol, doch dauerte die Besatzung Nordtirols durch die
Franzosen und jene Osttirols durch die Briten bis 1955. Im Staatsvertrag
wurde Österreich 1955 wieder frei. Häuser, Straßen, Brücken,
Industriebetriebe etc. waren zerstört, die Phase des Wiederaufbaus folgte.
Vor allem in den 1960er Jahren begann der wirtschaftliche und soziale
Aufschwung des Landes, was sich positiv auf das Leben der Bevölkerung
auswirkte. Der Wiederaufbau ging weiter. Vor allem wurden neue Straßen,
Autobahnen (Inntal- und Brennerautobahn), Tunnels (Arlbergertunnel und
Felber-Tauern) neue Wohnbauten und Industrieanlagen errichtet. Der
bekannteste Landeshauptmann nach dem Zweiten Weltkrieg war Eduard
Wallnöfer.
Dieser wirtschaftliche Aufschwung birgt auch Gefahren in sich. Durch die
Lage in den Alpen und die engen Täler bringt vor allem der Verkehr Lärm,
Abgase und Luftverschmutzung. Zahlreiche kleine Bauerndörfer sind
inzwischen zu großen Tourismuszentren herangewachsen, denkt man etwa
an St. Anton am Arlberg, Ischgl und Sölden.
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1964 Entstehung der Diözese Innsbruck mit einem eigenen Bischof
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1964 und 1976 Olympische Winterspiele in Innsbruck
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1972 Gründung der ARGE ALP (Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer)
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Wandel vom Bauernland zum Dienstleistungsbereich (vor allem
Tourismus)
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Bau von Speicherkraftwerken (Kaunertal, Zillertal, Sellrain)
Heute stellt der Fremdenverkehr einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.
Viele ehemalige Bauerndörfer sind Tourismusorte mit zahlreichen Hotels
geworden, so etwa St. Anton am Arlberg und Ischgl. Verbunden damit ist
eine hohe Verkehrsbelastung mit ständigen Staus, vor allem zum
Urlauberwechsel an den Wochenenden.
Tirol ist ein Transitland. Durch den Bau der Unterinntaltrasse der ÖBB soll
die Verlegung des stark zunehmenden LKW-Verkehrs auf die Bahn forciert
werden. Eine spürbare Entlastung für den LKW-Verkehr soll der
Brennerbasistunnel bringen.
Nord- und Osttirol
nach 1919
Standardtext
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