Die Option Hitler und Mussolini waren sich einig, das Südtirolproblem radikal zu lösen. Es gab zwei Möglichkeiten für die Südtiroler: • Bekenntnis zur deutschen Sprache und Auswanderung nach Österreich bzw. Deutschland • Bekenntis zur italienischen Sprache und Staatsbürgerschaft Diese Wahlmöglichkeit wird als Option bezeichnet. Erst mit dem Einfluss Hitlers wurde dies möglich. Man schätzte Anfang 1939 die Zahl der Aussiedlungswilligen auf höchstens 2000. Allgemein tauchte das Gerücht aus, dass die Italiener alle diejenigen deutschsprachigen Südtiroler, die nicht für Deutschland optieren würden, nach Sizilien, Abessinien (heute Äthiopien) und in andere Gegenden deportieren könnten. Unter der Südtiroler Bevölkerung selbst wurden Angst und Schrecken verbreitet. Die Dableiber galten als die „Walschen“, die eigentlichen Verräter. Gewalt ihnen gegenüber war an der Tagesordnung. Die Bevölkerung war in zwei Gruppen gespalten, in die Auswanderer (Optanten) und in die Dableiber. Der Großteil der Südtiroler war zutiefst verunsichert und optierte schweren Herzens. Als Endtermin für die Optionserklärung wurde der 31. Dezember 1939 festgelegt, als Abschluss der Umsiedlungsakton der 31. Dezember 1941. Die genaue Zahl der Optanten schwankt zwischen 214.000 und 267.000 (das sind zwischen 70% und 88% der Bevölkerung). Tatsächlich entschieden sich dann rund 75.000 für die Auswanderung. Allerdings war damals noch nicht klar, wo sie eine neue Heimat finden sollten. Die meisten kamen in Österreich unter, wo etwa in Innsbruck, Telfs, Kufstein und Jenbach sogenannte Südtirolersiedlungen entstanden. 1942 kam die Umsiedlung wegen der Kriegsereignisse zum Stillstand. Als Mussolini 1943 gestürzt wurde und Italien auf die Seite der Alliierten wechselte, besetzte die deutsche Wehrmacht Norditalien. Das bedeutete schlagartig eine Beruhigung der Situation und eine Besserstellung der deutschsprachigen Bevölkerung.