Titel „Erzherzog“ Der Titel „Erzherzog“ geht auf den Habsburger Herzog Rudolf IV. den Stifter zurück. Unter ihm kam Tirol 1363 an die Habsburger. Sein Schwiegervater Kaiser Karl IV. regelte 1356 in der Goldenen Bulle die deutsche Königswahl durch die sieben Kurfürsten, wobei jedoch Rudolf nicht zu diesen zählte. Als Antwort ließ Rudolf 1359 das Privilegium Maius fälschen. Darin führte er die große Bedeutung Österreichs, verlieh sich u. a. den Titel „Pfalzerzherzog“ und stellte sich damit den Kurfürsten gleich. Der Kaiser erkannte den Titel jedoch nicht an. Herzog Rudolf IV. führte auch den Herzogshut, eine Krone, ein, die später zum Erzherzogshut wurde. Erst Kaiser Friedrich III., Vater von Kaiser Maximilian I., bestätigte den Titel im Jahre 1453. Damit stieg das Herzogtum Österreich zum Erzherzogtum auf, die Mitglieder des Hauses Habsburg trugen bis 1918 den Titel Erzherzog(in). Österreich war somit von 1453 bis 1804 Erzherzogtum, ab 1804 Kaisertum. Herzog Ernst der Eiserne beanspruchte als erster den Titel. Ab 1477 übernahm ihn Sigmund der Münzreiche offiziell, als Landesfürst war er Graf von Tirol. Der Titel Erzherzog nimmt Bezug auf die Kurfürsten, die auch als Erzfürsten bekannt waren. Die Vorsilbe Erz- bedeutet „mehr, über“. Heute sind noch drei Erzherzogshüte oder –kronen erhalten: • im Stift Klosterneuburg (geht auf Erzherzog Maximilian III. den Deutschmeister zurück, er war Tiroler Landesfürst) • in der Burg Mariastein nahe Wörgl (aus der Zeit Erzherzog Ferdinands II., Graf von Tirol, um 1595) • im Landesmuseum Joanneum in Graz in der Steiermark Auf Porträts sind die Mitglieder des Hauses Habsburg häufig mit dem Erzherzogshut dargestellt, so etwa auch die Söhne und Töchter Maria Theresias. Es gab jedoch nur sehr wenige Erzherzogshüte. Die Darstellung der Krone ist symbolisch zu verstehen.