Die Österreichisch-ungarische Monarchie als Vielvölkerstaat
Österreich-Ungarn, auch als Donaumonarchie
bezeichnet, war ein Vielvölkerstaat, der 1867 im
sogenannten Österreichisch-Ungarischen Ausgleich
aus dem Kaiserreich Österreich entstand.
Gemeinsames Staatsoberhaupt der beiden Staaten
war von 1867 bis 1916 Kaiser Franz Joseph, Kaiser
von Österreich und König von Ungarn, gefolgt von
Kaiser Karl I. Die Einwohnerzahl betrug rund 40
Millionen Menschen. Das Staatsgebiet umfasste die
heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien,
Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Teile des heutigen Rumäniens,
Montenegros, Polens, der Ukraine, Italiens und Serbiens.
Lange Zeit hatte die deutschsprachige Bevölkerung
die Vorherrschaft inne. Als diese durch
verschiedene Niederlagen ihren Einfluss verlor und
die Stimmen der Ungarn nach Gleichberechtigung
immer mehr Gewicht erlangten, entstand der
Dualismus Österreich-Ungarn. In beiden
Landesteilen lebten jedoch verschiedene Völker, die
ebenfalls nach Gleichberechtigung, ja sogar nach
Selbständigkeit strebten. Sie fühlten sich als
schlechter beurteilt und politisch und sozial
vernachlässigt. Die drittgrößte Gruppe waren die
Tschechen. Der Thronfolger Franz Ferdinand trat für
den Trialismus (Deutsche - Ungarn - Tschechen) ein,
wozu es jedoch nicht kam. Er ließ auch Modelle für
"Vereinigte Staaten von Groß-Österreich" ausarbeiten.
Bedingt durch die politischen Änderungen in Europa musste Kaiser Franz
Joseph den Nationalitäten seines Reiches immer wieder kleinere und
größere Zugeständnisse gewähren.
1878 besetzte Österreich-Ungarn die Gebiete Bosnien und Herzegowina
und verwaltete sie, 1908 gliederte es die beiden Gebiete an. Heftige
Proteste waren die Folge. Am 28. Juni 1914 besuchten Thronfolger Franz
Ferdinand und seine Gattin Bosniens Hauptstadt Sarajewo. Der serbische
Attentäter Gavrilo Princip nahm den Aufenthalt zum Anlass, den
Thronfolger zu ermorden. Österreich-Ungarn sah in Serbien einen
entscheidenden Anteil am Attentat und stellte ein Ultimatum. Dieses wurde
nicht zur Gänze akzeptiert, weshalb Österreich-Ungarn Serbien den Krieg
erklärte. Russland sah sich als Beschützer Serbiens und erklärte seinerseits
der Doppelmonarchie den Krieg - die Kriegsmaschinerie war ins Rollen
gekommen.
Als Folge des Ersten Welkriegs zerbrach die Donaumonarchie in die drei
Nachfolgestaaten Österreich, Tschechoslowakei und Ungarn, weitere
Gebiete kamen zu Polen, Rumänien, Jugoslawien und Italien
(Friedensverträge von St. Germain, 1919).
Der Erste Weltrkrieg
Österreichisch-ungarische
Monarchie