Meran als alte Landeshauptstadt Die mächtigen Grafen von Tirol hatten ihren Stammsitz auf Burg Tirol in der Nähe von Meran. Mit dem Aufstieg der Tiroler Grafen nahm auch die Bedeutung Merans zu. Klimatisch gesehen liegt die Stadt sehr günstig, verkehrsmäßig jedoch ist Bozen viel wichtiger. Schon im 13. Jahrhundert wird von einem Markt berichtet, die erste Nennung des Namens geht jedoch auf 857 zurück. Die Anlage der Stadt erfolgte unterhalb des Pfarrplatzes in Richtung Vinschgau zwischen der Passer und dem Küchelberg und entspricht einer Straßensiedlung. Das Zentrum bilden die Postgasse und die Lauben. Als Marktort und Stützpunkt des Verkehrs erhielt Meran schon Ende des 13. Jahrhunderts eine Stadtmauer und wurde mit besonderen Privilegien ausgestattet. Besonders Graf Meinhard II. förderte die Entwicklung der Stadt und gründete auch das Heilig- Geist-Spital, das, wie in Städten üblich, außerhalb der Mauern lag. Er ließ auch Münzen prägen, die als Zahlungsmittel in ganz Europa Verwendung fanden. Unter den Söhnen Meinhards II. erfolgte die erste Erweiterung der Stadt, die sogenannte "Neustadt". Als Herzog Friedrich IV. im Jahre 1420 den Regierungssitz von Meran nach Innsbruck und sein Sohn Erzherzog Sigmund der Münzreiche die Münzprägestätte nach Hall verlegte, verlor die Stadt ihre Bedeutung. Bis 1849 war Meran offiziell Hauptstadt von Tirol und wurde dann von Innsbruck abgelöst. Innsbruck war schon vorher weit bedeutender. An die Zeit der Gotik erinnern neben den Lauben noch zahlreiche Häuser und die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus. Bei der Landesfürstlichen Burg handelt es sich um ein kleines Gebäude, das Erzherzog Sigmund der Münzreiche für seine Gattin Eleonore zur Stadtresidenz umbauen ließ. Im 19. Jahrhundert erlebte Meran eine zweite Blüte als Kurstadt. Das milde Klima und die saubere Luft zogen zahlreiche Personen mit Erkrankungen der Atemwege an. Bekannt wurden auch die Traubenkuren. Durch den zeitweisen Aufenthalt der Kaiserfamilie trat die Kurstadt in den Mittelpunkt des Interesses des Adels. Besonders gerne weilte Kaiserin Elisabeth ("Sisi") in der Stadt. Schöne Villen, Hotels und Parks sowie das Kurhaus und das Theater zeugen von dieser Zeit.

Herzog Friedrich IV. Meran als alte Hautpstadt

Meran - Landesfürstliche Burg (Foto: A. Prock)

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