Maria Theresia als Regentin - ihre Politik Mit dem Tod ihres Vaters Kaiser Karls VI. im Jahre 1740 musste die junge Maria Theresia völlig unerwartet die Regierung in den Habsburgerländern übernehmen. Damals war sie schon vier Jahre verheiratet und schenkte ihrem dritten Kind das Leben. In der Pragmatischen Sanktion (1713) hatte er festgelegt, dass die Habsburgerländer unteilbar und auch in weiblicher Linie vererbar sind. Zunächst hatten die europäischen Fürsten diesem Dokument zugestimmt, doch als Maria Theresia die Regierungsgeschäfte übernahm, meldeten verschiedene von ihnen Erbansprüche an. Sie verlor 1748 Schlesien an Preußen und das Herzogtum Parma an eine Nebenlinie der französischen Bourbonen. Sehr schnell arbeitete sich die junge Mutter in die neuen Gegebenheiten ein. Mit geschickter Hand führte sie die Zügel, während ihr Gatte nur eine Nebenrolle einnahm. Sie holte sich auch eine Reihe fähiger Berater in ihre Regierung, etwa Wenzel Anton Graf Kaunitz für die Außenpolitik, Gerard van Swieten als Mediziner, Friedrich Wilhelm Graf von Haugwitz für die Verwaltung und Leopold Joseph Graf Daun für das Militär. Auf Maria Theresia gehen zahlreiche Reformen zurück: • Heeresreform: Gründung der Militärakademie in Wiener Neustadt, Einberufung der Soldaten auf Lebenszeit, keine Anwerbung von Söldnern mehr • Staatliche Aufsicht über die Kirche: Kontrolle und Einschränkung der Macht der Kirche • Schulreform: Zur Hebung der Volksbildung wurden in jedem Pfarrort Volksschulen und in jeder Kreishauptstadt (entspricht der heutigen Bezirkshauptstadt) weiterführende Schulen gegründet; Schulpflicht bestand vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr • Strafreform: Vereinheitlichung der Rechtssprechung und Abschaffung der Folter • Verwaltungsreform: Einschränkung der Vorrechte des Adels, Einteilung der Länder in Kreise (entspricht ungefähr den heutigen Bezirken), Abschaffung der Position des Grundherrn als Gerichtsherr über die eigenen unfreien Bauern - Übernahme dieser Funktion durch das Kreisamt (heute Bezirkshauptmannschaft)