Benito Mussolini (1883-1945) und der Faschismus Benito Mussolini war von 1922 bis 1943 faschistischer Dikator Italiens. Schon in frühen Jahren setzte er sich mit den Lehren von Karl Marx auseinander und trat bald der Sozialistischen Partei bei. 1919 erfolgte die Gründung der rechtsgerichteten Faschistischen Partei Italiens, in der er schnell Karriere machte. In den unruhigen Zeiten setzte er auf Verstärkung des Terrors der Fasci, Verhinderung der Bildung einer stabilen Regierung und Warten auf den Ruf, als starker Mann Italiens den Frieden zu bringen. Als er die Zeit reif sah, sich als Retter Italiens zu zeigen, führte er mit ca. 40.000 Mann den "Marsch auf Rom" durch. Der König beauftragte ihn mit der Regierungsbildung. Bei den Wahlen 1924 erhielten die Faschisten die meisten Stimmen, was als Wunsch der Italiener nach Ruhe und Ordnung interpretiert wird. In den politischen Wirren des Jahres 1925 riss Mussolini die Macht an sich und verbot 1926 alle anderen Parteien neben den Faschisten, die allein zu den Wahlen 1928 antraten. Italien war nun ein Einparteienstaat und eine Diktatur. Mussolini und Hitler verkündeten 1936 die "Achse Rom-Berlin" in Form eines Bündnisvertrages. Während des Zweiten Weltkriegs musste Mussolini Niederlage nach Niederlage einstecken (missglückter Einmarsch in Griechenland, Rückzug in Nordafrika im Kampf gegen die Briten, Verlust eines Großteils von Italiens Kolonialgebieten etc.). Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien im Jahre 1943 wurde Mussolini abgesetzt. Italien trat auf die Seite der Alliierten über. Deutsche Truppen besetzten Italien und befreiten in einer spektakulären Aktion den auf dem Gran Sasso in den Abruzzen inhaftierten Mussolini. Unter seiner Führung wurde ein Marionettenregime installiert. Als 1945 die Lage für Deutschland und seinen Verbündeten völlig aussichtslos geworden war, wollte Mussolini in die Schweiz fliehen, wurde aber am Comer See gefangengenommen und nach einer Gerichtsverhandlung standrechtlich erschossen.

Südtirol 1919 bis 1945 Benitto Mussolini und der Faschismus

Faschismus 1922 von Mussolini zur Macht geführte rechtspolitische Bewegung mit totalitärem Anspruch. Der Begriff leitet sich von lat. fasces (Rutenbündel). Die höchsten Beamten bei den Etruskern und im römischen Kaisertum wurden von Liktoren, Amtsdienern, begleitet, die als Zeichen der höchsten richterlichen Gewalt ein Rutenbündel (lat. fasces) mit sich trugen, in das eine Axt oder Doppelaxt eingewickelt war. Die Liktoren hatten die Aufgabe, den Weg durch die Straßen für die Amtsträger frei zu machen. Dazu benutzten sie Gerten, dünne, sehr biegsame Stöcke, um sich durchzusetzen. Meist handelte es sich dabei um Schilfrohr. Diese Gerten wurden später mit einem Lederriemen zum Rutenbündel verbunden. Die Axt bzw. das Beil war Symbol für die Todesstrafe.

Adolf Hitler und Benito Mussolini am Brennerpass (Foto: Gotthard Andergassen)

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